Waldbrand im Tennenloher Forst

Mehrtägige Unterstützung bei großem Waldbrand im Tennenloher Forst

Am Nachmittag des 30. April 2025 brach im Tennenloher Forst ein großflächiger Waldbrand aus. Innerhalb kürzester Zeit standen über 15.000 Quadratmeter Waldfläche in Flammen – ein besonders gefährlicher Einsatz, da der betroffene Bereich stark mit Altmunition belastet ist. Aus diesem Grund war eine direkte Brandbekämpfung auf weiten Teilen nur aus der Luft oder mit ferngesteuerten Löschrobotern möglich.

Die Feuerwehr Baiersdorf wurde am Abend desselben Tages erstmals alarmiert und rückte mit dem Tanklöschfahrzeug zur Einsatzstelle aus. Während dieser erste Einsatz vor allem durch mehrstündige Bereitschaft geprägt war, folgte in der Nacht zum 1. Mai ein intensiver Löscheinsatz: Gemeinsam mit der Feuerwehr Aisch erhielten wir den Auftrag, eine über 30.000 Quadratmeter große Brandfläche zu sichern. Ziel war es, ein Übergreifen der Flammen auf einen rund 700 Meter langen Pfad zu verhindern. Die Situation wurde zusätzlich durch die unterirdische Glutausbreitung erschwert – immer wieder kam es zu plötzlichem Aufflammen an der Oberfläche. Durch das gezielte Fluten eines vorgelagerten Grabens konnte die Ausbreitung in unserem Abschnitt erfolgreich gestoppt werden. Da die betroffenen Waldflächen nicht betreten werden durften, erfolgten sämtliche Maßnahmen ausschließlich vom befestigten Weg aus. Der Einsatz endete nach rund neun Stunden am frühen Morgen.

Im weiteren Verlauf der Woche blieb unsere Wehr dauerhaft eingebunden – parallel zu zahlreichen weiteren Feuerwehren aus der gesamten Region, die ununterbrochen an verschiedenen Abschnitten des Brandgeschehens im Einsatz standen. Neben der Brandbekämpfung übernahmen unsere Kräfte vielfältige unterstützende Aufgaben.

Am Sonntag, den 4. Mai, rückte unsere Unterstützungsgruppe Feuerwehr-Einsatzleitung (UG-FEL) mit dem Einsatzleitwagen (ELW) in den Tennenloher Forst aus. Dort unterstützte sie die örtliche Einsatzleitung durch die Koordination des Funkverkehrs, die Erstellung und Aktualisierung von Lagekarten, die Einsatzdokumentation sowie organisatorische Aufgaben. Parallel dazu tagte seit Ausrufung des Katastrophenfalls auch der Stab der Örtlichen Einsatzleitung im Konferenzraum unseres Gerätehauses, tatkräftig unterstützt durch unsere UG-ÖEL.

Von Montag auf Dienstag (5. auf 6. Mai) übernahm unser Kommandant Josef Simon für 25 Stunden die Einsatzleitung der Feuerwehr vor Ort. Zeitgleich unterstützten unsere Einsatzkräfte die Feuerwehr Nürnberg bei der Umstrukturierung der Wasserversorgung. Ziel war es, die eingesetzten Tragkraftspritzen aus dem Betrieb zu nehmen und die Einsatzbereitschaft der Löschfahrzeuge zu erhalten. Hierfür wurde das Hytrans-System der Berufsfeuerwehr Nürnberg eingesetzt – ein leistungsstarkes, auf einem Wechsellader verlastetes System mit einer Förderleistung von über 8.000 Litern Löschwasser pro Minute. So halfen unsere Kräfte über zwei Abende beim Verlegen der jeweils 50 Meter langen F-Schläuche über eine inzwischen mehr als 1,5 Kilometer lange Strecke. Aufgrund des enormen Gewichts wurde am zweiten Tag ein geländegängiges UTV mit Anhänger eingesetzt, mit dem die Schläuche direkt während der Fahrt ausgebracht werden konnten. Die so geschaffene Wasserversorgung versorgte zahlreiche im Wald positionierte Beregnungsanlagen, die eingesetzt wurden, um tief liegende Glutnester im Boden gezielt zu fluten. Ergänzt wurden diese Maßnahmen durch tägliche Drohnenflüge zur Lagebeurteilung.

Insgesamt leisteten unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte über 30 Stunden im Wald – zusätzlich zu ihren regulären Berufen. Wir danken allen Kameradinnen und Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz und den hervorragenden Zusammenhalt. Ebenso gilt unser Respekt und Dank den zahlreichen Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus der Region, die gemeinsam an der Eindämmung dieses außergewöhnlichen Brandes gearbeitet haben.


Einsatzart Brandeinsatz
Einsatzstart 30. April 2025 20:00
Mannschaftstärke 30
Einsatzdauer > 6 Tage / läuft noch
Fahrzeuge KdoW
MZF
ELW 1
TLF 3000 - Staffel
Alarmierte Einheiten

Sämtliche BOS-Organisationen im Großraum Nürnberg

Alarmierungsart Funkmeldeempfänger, Handyalarmierung, Telefon